Bericht 11. Juni 2023

AM 11. JUNI SCHRIEB ELSA WIEDER AUS WIESELBURG

Liebe Feunde,

es ist unglaublich wie schnell die Zeit immer vergeht. Ich bin gestern nach exakt vier Wochen wieder gut in Wieselburg angekommen.

Wie schon erwähnt musste das Wasserpumpenprojekt auf Jänner verschoben werden.
Daher war etwas mehr Zeit, um mit den Direktionen über den Fortgang der unterstützten
Schüler zu sprechen und um den schwächeren Schülern Lernhilfe zukommen zu lassen und herauszufinden, wo eventuell der Grund dafür liegt.

Wir waren einige Male in Kinoko (tief im Busch) bei unserem Volksschulprojekt. Wie schon erwähnt ist Ende Februar das alte Gebäude eingebrochen.

Ein neues Gebäude muss schnellstens aufgebaut werden ansonsten schließt die Regierung die Schule.

Naja, leicht gesagt – der Rohbau steht aber das Dach fehlt noch für die provisorische Nutzung.

Für das Dach sind dringend Dachplatten aus Metall notwendig. Wir würden gerne die besseren verwenden, um baldige Reparaturen zu vermeiden. Eine Platte kostet ca. 15,- € – es würden ca. 90 Stück gebraucht – Patenschaften sind herzlich willkommen – DANKE!

Derzeit haben die Kinder in der Kirche und/oder im Freien Unterricht. Je nachdem ob es regnet oder nicht. Bei Regen haben zwei Kindergartengruppen in einem Raum Unterricht. Ich habe mich nicht verschrieben – die Kinder lernen bereits im Kindergarten lesen und schreiben – in englischer Sprache.

Für den Computerraum in der Oberstufenschule habe ich zur Verdunkelung Vorhänge genäht. Auch die neuen Tische und Sessel sind fertig. Die Schüler sind froh und dankbar, dass sie nun einen „fast“ adäquaten EDV-Unterricht haben – jetzt sitzen „nur“ mehr zwei oder drei bei einem Computer und nicht wie früher dreißig oder mehr.

Im Frauenhaus wurden Fenster und Türen eingesetzt und bald wird verputzt, damit jetzt mal vorübergehend eine Flüchtlingsfamilie mit sieben Kindern – Großmutter mit ihren Schwiegertöchtern einziehen kann (Söhne und Schwiegersöhne wurden bei der Flucht aus dem Kongo erschossen). Sie leben derzeit in einem Raum bei einem alten Mann in einem erbärmlichen Haus.

Der Mann hat im Haus eine Bar, wo er selbstgebrautes Bier aus Bananen verkauft. Ich denke meine Bedenken bzw. Sicherheit für die Frauen und Kinder sind verständlich.

Die Kinder haben wir in einem Kindergarten bzw. Schule unterbringen können – der Direktor ist uns sehr entgegengekommen und hat uns auf Grund der Situation der Familie einen Sonderpreis für die Kinder gemacht.

Wie immer gibt es viel zu tun und auch viel Nacharbeit. Obwohl ich erst zurückgekommen bin, freue ich mich schon auf das nächste Mal.

Mit lieben Grüßen
Elsa Schagerl